Während meines Studiums zur Sozialpädagogin hörte ich immer wieder, dass die pädagogische Arbeit anstrengend, aber nicht direkt sichtbar sei. Pädagogik sei nun einmal kein Handwerk…

Ha! Und nun habe ich meinen Dialogkoffer, voll mit wunderbaren Werkzeugen!

Die Idee, diesen Koffer zusammen zu stellen, entstand während meiner Tätigkeit als Elternbegleiterin. Grundlage hierfür war das Buch „Eltern Stärken“ von Johannes Schopp. Ich habe während meiner Seminare „die Mitte“ gestaltet, indem ich bestimmte Gegenstände als Symbole für die „Dialogischen Kernfähigkeiten“ und „Einladung zum Dialog“ gewählt habe.

Mit dem Herzen fing alles an! Es war ein Geschenk zum Abschluss der Weiterqualifizierung zur Elternbegleiterin. Es folgte das Fragezeichen, dank einer lieben Teilnehmerin. Die meisten Impulse für meinen Koffer nahm ich neben bereichernder Kontakte aus dieser Weiterqualifizierung mit. Irgendwie haben mich dann auch die anderen Symbole nach und nach gefunden. Dieser Koffer begleitet mich nun bei allen Veranstaltungen und hat sich vor allem als eine wunderbare Einführung in den Dialog erwiesen.

Ich möchte DICH ermutigen, DEINEN DIALOGKOFFER zusammen zu stellen und für Seminare und/oder Beratung einzusetzen. Kopieren ist diesmal ausdrücklich erlaubt! Viel Spaß dabei!

Justina Klang

 


 

 

 

 

 

 

 

Inhalt: 10 Dialog-Werkzeuge, die als Symbole für Kompetenzen der Dialogischen Haltung stehen

Würfel

  • Die Haltung eines Lernenden verkörpern
  • Perspektive wechseln

Tiger

  • Stark sein und die eigenen Stärken kennen und wertschätzen
  • Respekt zeigen

Fenster

  • Sich öffnen
  • Produktiv plädieren – den Denkprozess offen legen

Herz

  • Von Herzen sprechen

Ohr und Watte

  • Zuhören und verstehen wollen „Watte aus dem Ohr –in den Mund“

Schnecke

  • Den Dialog verlangsamen „Entschleunigung“

Fragezeichen

  • Die Haltung eines „Nichtwissenden“ einnehmen

Goldene Brille

  • Wertschätzung zeigen
  • Den Blick nach Innen richten

Giraffe

  • Gewaltfreie Kommunikation anwenden

Feder

  • Leichtigkeit und Freiheit leben

(Copyright Fotos: Justina Klang)

mit Rechten reden – ein Leitfaden
Leo / Steinbeis / ZornKlett-Cotta 2017
ISBN 978-3-608-96181-2
183 Seiten, € 14,00

Gleich zu Beginn räumen die drei Autoren mit einer Illusion auf. Ihr Leitfaden – im Sinne eines Ratgebers How-to-do-it – ist gar keiner. Sie wollen keine Ratschläge geben und wenden sich auch nicht an eine bestimmte Zielgruppe, beispielsweise an Menschen, die sich selbst als Linke bezeichnen. Sie haben nicht den Anspruch, zu erklären, wie „man mit Rechten reden muss“, sondern sie analysieren zunächst das sogenannte Sprachspiel der Rechten. Damit bezeichnen sie eine bestimmte Art zu reden. Bei näherem Hinsehen sei „rechts“ keine eingrenzbare Menge von Überzeugungen, sondern eine reaktive Rede gegen die liberale, demokratische Öffentlichkeit, die sich in der Krise befinde.

Das Sprachspiel der Rechten besteht hauptsächlich aus Provokationen, Brechen von Tabus, unbelegten Behauptungen und kalkulierten Lügen. Sie setzen auf die darauf folgende erwartbare moralische Empörung der von ihnen verachteten Gutmenschen, die sie nutzen, um den gesellschaftlichen Diskurs immer weiter nach rechts zu verschieben. Zu dieser Strategie gehört auch die ständige Polarisierung rechts – links: Wer nicht für uns ist, ist gegen uns! eine beliebte Zuspitzung aller autoritären Regime. Um diese Falle in der inhaltlichen Auseinandersetzung zu umgehen, bezeichnen sich die Autoren konsequenterweise als Nicht-Rechte. Damit wird die Trennlinie zwischen Demokraten und Nicht-Demokraten für mich tatsächlich deutlicher.

Eine wichtige Voraussetzung dafür, in einen produktiven Dialog zu kommen, sehen die Autoren in einem  selbstkritischen Hinterfragen einer moralischen Haltung, die oft in dem Gewand der Überheblichkeit und des nicht verstehen Wollens daherkommt. In einem Abschnitt des Buches – das seine Inhalte in verschiedenen literarischen Formen vermittelt – wird die politische Situation in Form eines fantastischen Theaterstückes beschrieben. Alle politischen Akteure, Mehrheiten, Minderheiten, Demokratiefans und -verweigerer sowie das Publikum gestalten zusammen das Geschehen auf der Bühne. Ein großes Vergnügen für mich, die wirklich brennenden Fragen an unser Gemeinwesen in dieser gleichzeitig abstrakten und sehr konkreten Weise vor Augen geführt zu bekommen. Die „Linke“ beispielsweise hat ihren Spiegel verhängt und durch ein riesiges ideales Selbstportrait ersetzt. Die „Rechte“ erkennt die Schwachstellen in diesem Selbstbild, die Widersprüche, die Leerstellen, die Störanfälligkeit und die erwartbaren Reaktionen auf rechte Provokationen. Vor allem die Bereitschaft ihrer „Feinde“, mit verbaler oder realer Gewalt zu reagieren, nutzen Rechte für ihre Inszenierung als Opfer. Mit zunehmender Lust an der Rolle des Täters, des gerechtfertigten Rächers. Gerade diese Selbstdarstellung, die ständig zwischen Opfer und Täter hin und her wechselt, verhilft ihnen zu Sympathien von Menschen, die sich mit einem dieser Aspekte oder sogar beiden identifizieren können.

Im Dialog heißt es, Annahmen, Vermutungen und Bewertungen in der Schwebe zu halten. Bis sie einer – möglichst immer wieder erfolgenden – Überprüfung standhalten. Vielleicht wäre dieses ein Weg mit „Rechten“ ins Gespräch zu kommen: Nach Belegen für die aufgestellten Behauptungen zu fragen. Und nach den Konsequenzen einer Haltung, die auf Ausgrenzung, Abwertung und Verachtung von Menschen setzt. Die die kollektive Kraft der Selbstermächtigung als Rezept gegen Angst und Wut beschwört. Die ihr HEIL in einer nationalen Volksgemeinschaft, einer Leitkultur sieht, zu der alle „Fremden“ ausdrücklich nicht gehören.

Was lerne ich daraus? Im Kontakt mit Menschen, die erkennbar dieser Haltung anhängen, möchte ich eine fragende Zuwendung entwickeln. Statt eine moralisch aufwallende Empörung zu zeigen, die ein echtes Gespräch unmöglich macht. Im Sinne der Gewaltfreien Kommunikation möchte ich lieber auf die Appelle hinter den Worten hören. Die Schattenseiten der Globalisierung, die rücksichtslose Ver- und Entwertung von Menschenleben und Naturressourcen im Kapitalismus – all dies macht mir auch Angst und lässt mich manchmal verzweifeln. Ich verstehe mich allerdings als Weltbürger, Europäer und Rheinländer (von Geburt), in dieser Reihenfolge. Das reicht für eine „Identität“ und führt mich zu anderen Antworten. Und mein Gegenüber kann diese Antworten vielleicht besser aufnehmen, wenn ich es schaffe, respektvoll zuzuhören.

# Jens Kotulla, Mannheim 16.01.18

Am 03. Februar 2018 wird im Dialog-Raum, Alte Timmer Schule, Hattinger Str. 764, 44879 Bochum-Linden, ein Dialog-Vertiefungs-Seminar angeboten: „Dialog und Gefühle – Vom inneren und äußeren Dialog“, ein kostenloses Angebot ausschließlich für Mitglieder des Vereins Im Dialog e. V.

Alle Informationen dazu hier!

Wie kann das Potenzial des Dialogs für Einzelne, Teams und Organisationen als Ressource für Resilienz genutzt werden? Friederike Höher erkundet in ihrem Buch diese und andere Fragen und erörtert Beispiele gelungener dialogischer Praxis in Unternehmen. Mehr dazu in unseren Literaturempfehlungen.

Gründungsveranstaltung am 3. Dezember 2017 in Potsdam (1. Advent), 10 – 17 Uhr


Es trafen sich Eva Kirchhoff, Frank Schubert und Jens Kotulla (als Initiatoren) mit André Gödecke, Beate Lieb und Doris Stalp-Kotulla. Zur Namensgebung: Die Gruppe hieß erst Dialog und Politik. Sie hat dann nach einer kurzen Zwischenstufe (Dialog in der Politik) ihren endgültigen Namen gefunden: Dialog in die Politik! Weiterlesen

Welche Chancen bietet der dialogische Ansatz bei der Gestaltung von Verständigung in Erwachsenenbildung, Jugendarbeit, Pflege und anderen Bereichen? Auch 2018 gibt es für Interessierte die Möglichkeit, sich zur Dialogprozessbegleiter*in fortbilden zu lassen.

Alle Informationen zum aktuellen Zertifikatskurs finden Sie hier.

Jens Kotulla ist eine Fernsehsendung mit Bezug zu unserem Verständnis von Dialog aufgefallen. Es handelt sich um eine Dokumentation, die am 7. November auf 3Sat lief: „Ab 18! – Egal gibt es nicht“

Es wurde eine Kampagne von jungen Leuten begleitet, die ein Jahr lang vor der Bundestagswahl in der Republik rumgereist sind und das Gespräch mit potentiellen AfD-WählerInnen gesucht haben. Das Motto und die Haltung der Kampagne: Radikale Höflichkeit

Jens Kotulla wendet sich mit folgendem Anliegen an Vereinsmitglieder und Interessierte:

Liebe Interessierte, liebe Freundinnen und Freunde,

auf dem Herbstfest des Vereins am 2. Oktober gab es auch einen Dialog zum Thema „Wie und wo könnten bzw. sollten wir uns als Verein einbringen, damit aus politischen Streitprozessen dialogische Prozesse werden?“  (* Näheres siehe unten)

Während der Mitgliederversammlung am nächsten Tag wurde dann die Einladung zu einer Gruppe ausgesprochen, um diese Frage weiter zu vertiefen. Deshalb rufen jetzt die Unterzeichner*innen – Eva Kirchhoff, Frank Schubert und Jens Kotulla – dazu auf, eine Initiativ-Gruppe (IG) Dialog und Politik innerhalb des Vereins Im Dialog e.V. zu gründen.

Das erste Treffen wird in Ostdeutschland stattfinden, auch um den Kolleg*innen aus den östlichen Bundesländern die Teilnahme zu erleichtern. Termin ist am Sonntag, den 3. Dezember 2017 in Potsdam, ab 10 Uhr in der Jugendherberge „Haus der Jugend“, Schulstraße 9, 14482 Potsdam. Dort sind auch Übernachtungen möglich.

Rückfragen bitte an Frank Schubert (f.schubert[at]email.de), bei Interesse bitte angeben, ob 1 oder 2 (oder mehr) Nächte von Frank gebucht werden sollen. Es gibt Einzel-, Doppel- und Mehrbettzimmer.

Vorgeschlagener Ablauf

Samstag, 02.12., 19:00, am Vorabend führt uns Frank durch seine Stadt Potsdam. Überraschungen inklusive.

Sonntag, 03.12., 10:00, Beginn des Dialogs „Was kann bzw. soll eine solche Initiative bewirken?“

11:30 Kaffeepause

13:00 Mittagessen

14:00 2. Dialog: „Wie kann bzw. soll die praktische Umsetzung aussehen?“

15:30 Kaffepause

15:45 3. Dialog: „Nächste Schritte?“

16:15 Ende

* Zum Herbstfest-Dialog „Wie und wo könnten bzw. sollten wir uns als Verein einbringen, damit aus politischen Streitprozessen dialogische Prozesse werden?“

Viele äußerten ein Unbehagen angesichts der aktuellen politischen Entwicklungen. Es wurde auch sichtbar, dass der Dialog als ein heilsamer Weg gesehen wird, miteinander friedlicher in der Gesellschaft umzugehen. Derzeit ist der Diskurs oft von völligem Unverständnis für die jeweils andere politische Meinung geprägt.

Die Rolle des Vereins in diesem Spannungsfeld blieb am Ende offen. Das Meinungsspektrum ging von Einmischen bis Nicht-Einmischen. Die Gruppe von zunächst drei Mitgliedern möchte in dieser Frage initiativ werden. Vorrangig geht es um das Ausloten und die Praktizierung des Dialogs auch auf politischen und gesellschaftlichen Konfliktfeldern, nicht um politische Inhalte. Das lässt die Satzung in ihrer Zweckbestimmung zu.

Art of Hosting (AoH) ist die Kunst eines Gastgebers, Räume für gute Gespräche zu ermöglichen. Damit können heterogene Gruppen wie bei (Jugend- und Bürgerbeteiligungsprozessen üblich) in gute Dialoge geführt und gemeinsam handlungsfähig werden. Mit Hilfe kraftvoller Methoden gelingt es, die „Weisheit der Vielen“ zusammenzutragen und konkrete Projekte zu entwickeln.

AoH ist Haltung und Methode, die Lösungen mit breiter Zustimmung und Energie zur Umsetzung eröffnen. So können komplexe Herausforderungen in Kommunen, Organisationen, Kirche, Wirtschaft und Zivilgesellschaft bearbeitet werden: damit Lebendigkeit und Veränderungswille in Gruppen entstehen und ein AUFBRUCH möglich wird.

Noch in diesem Jahr lädt Christian Hörl als Teil eines Hostingteams zu Trainings ein. Weitere Informationen als PDF hier und hier.

Wir laden alle Mitglieder und Interessierte herzlich zum Herbstfest und zur
Mitgliederversammlung 2017 ein.

Beginnen werden wir am Montag, den 02. Oktober, um 14.00 Uhr mit Kaffee und Kuchen. Dann nehmen wir uns Zeit und Raum für Dialogrunden. Den Abend begehen wir mit einem Fest im Hof des ehemaligen Rittergutes der Familie Syberg vom Busch.

Am Dienstag, den 03. Oktober, findet von 10.30 – 13.30 Uhr die Jahreshauptversammlung statt. Hierzu folgt noch eine gesonderte Einladung mit der Tagesordnung. Wir enden mit einem gemeinsamen Mittagessen. Es besteht die Möglichkeit, im Haus Busch für nur 40 Euro inkl. Frühstück zu übernachten. Es würde uns freuen, wenn möglichst alle davon Gebrauch machten. Das fördert die Gemeinschaft.

Der Tagungsbeitrag für Mitglieder beträgt 20,00 € für beide Tage (inklusive Kaffee/Kuchen und Abendessen am 02.10. und Mittagessen am 03.10.).
Für Nicht-Mitglieder werden Kosten von 20,00 € pro Tag berechnet.
Da es sich um ein Gesamtpaket mit Pauschalpreisen handelt, bitten wir um möglichst frühe verbindliche Anmeldung (insbesondere bei Übernachtungswunsch), spätestens bis zum 17. September 2017 unter: johannes.schopp[at]im-dialog-ev.de

Die Tagungsbeiträge werden vor Ort in bar eingesammelt.

Herzlich Euer Vorstand
Inge Willwacher, Johannes Schopp und Uta Nagel

Einladung als PDF

Anmeldebogen als Word-Dokument