Liebe Vereinsmitglieder und am Dialog interessierte Gäste,
zum 10. Dialog-Forum des Vereins laden wir euch herzlich in die Katholische Akademie nach Schwerte ein.
Wir starten am Freitag, den 25.10.2024 um 15.00 Uhr mit einem Kaffeetrinken und enden am Sonntag, den 27.10.2024 nach dem Mittagessen.

Zwei Übernachtungen im Einzelzimmer mit Frühstück kosten 123,00 € (im Doppelzimmer pro Person 98,- €). Hinzu kommt der Tagungs- und Verpflegungsbeitrag in Höhe von 99,00 € für Vereinsmitglieder und 119,00 € für Nicht-Mitglieder.

Bitte überweist die Beträge vorab auf das Vereinskonto (IBAN siehe unten).
Wenn ihr eines der über den Verein reservierten Einzelzimmer nutzen möchtet, benötigen wir eure verbindliche Anmeldung möglichst bald an utnagel@gmail.com. Die Stornierungskosten betragen ab dem 29.08.2024 50 %, ab dem 10.10.2024 80 % und ab dem 24.10.2024 100 %.

Ihr würdet gerne mit einem dialogischen Setting experimentieren oder einen Dialog zu einem Thema, das euch am Herzen liegt, begleiten? Ihr seid herzlich eingeladen, das Dialog-Forum dafür zu nutzen und das „Programm“ mitzugestalten.

Wir freuen uns auf eure Anmeldungen und auf eure Ideen zur inhaltlichen Gestaltung.

Herzliche Grüße
Euer Vorstand
Inge Willwacher, Johannes Schopp und Uta Nagel

„Alles wirkliche Leben ist Begegnung“
„Sodann aber verlangt es einen Mal um Mal
seinem Mitmenschen zu danken,
selbst wenn er nichts Besonderes für einen getan hat.
Wofür denn?
Dafür, daß er mir, wenn er mir begegnete,
wirklich begegnet ist;
daß er die Augen auftat und mich mit keinem
andern verwechselte;
daß er die Ohren auftat und zuverlässig vernahm
was ich ihm zu sagen hatte;
ja, daß er das auftat, was ich recht eigentlich anredete,
das wohlverschlossene Herz.“

Martin Buber (Nachlese, S. 231)

In diesem von Martin Buber formulierten Sinn, möchten wir in Hofgeismar zu Begegnung und Dialog in den unterschiedlichen Formaten einladen und unsere Augen, Ohren und Herzen öffnen.
Ihr habt eine Idee für ein dialogisches Setting oder ein Dialogthema?
Wir freuen uns über eure Vorschläge zur Mitgestaltung des „Programms“ und über eine kurze Nachricht, damit wir einen Ablaufentwurf für die Tage erstellen können.
Weitere Informationen findet ihr in der Einladung Sommerdialog 2024.

In großer Vorfreude grüßen wir euch herzlich
Jana Marek, Gisela Reinhardt, Johannes Schopp und Uta Nagel

Schauspielduo Braun & Hanuschik eröffnen den Dialogischen Salon in Teltow (Foto: Markus Althoff)

Rückblick auf einen gelungenen Auftakt zu einem Dialog zwischen Generationen am 17.2. im Gemeindehaus St. Andreas, Teltow

„Sag mal, wie alt bist du jetzt?“ – Eine einfache Frage am Frühstückstisch, poetisch serviert vom Schauspielduo Braun&Hanuschik, zog Kreise, ließ schmunzeln und stimmte auf heiter-vergnügliche Weise in den Dialog ein.

Es waren dann auch ganz unterschiedliche – persönliche – Themen und Fragen, die am vergangenen Samstag in den Dialogischen SalonIch bin dann mal alt“ ins Gespräch gebracht wurden: zu dritt an kleinen Kaffeehaustischchen, in eine größere Dialogrunde, ins Zwiegespräch. Zugewandt hörten die Frauen und Männer einander zu und fanden dabei heraus, dass es zwischen 47 und über 80-jährigen Unterschiede, aber auch viel Gemeinsames zu entdecken gibt. Exemplarisch an dieser Stelle einige Stimmen:

„Ich bin dann mal alt. Und ich bin neugierig! Was gibt es noch, außer allein in der Zweiraumwohnung? Ich wünsche mir mehr Gemeinschaft im Alltäglichen! …über Altersgrenzen hinweg, Leben und Wohnen – welche neuen Ideen gibt es da?“

„Ich bin dann mal alt? – Darüber habe ich im Vorfeld viel nachgedacht. Eigentlich bin ich noch ungeheuer aktiv in meinem Alter. Aber ist es nicht auch eine Einladung zu sagen: Ja, ich bin dann mal alt… kann mir jetzt mehr Langsamkeit, Ruhe gönnen und einfach genießen, wenn ich mich bei einem Jungen mal unterhake?“

„Ich bin dann mal alt… jetzt da angekommen, merke ich, dass ich rückblickend auch mal wieder 20 bin. Mich so reinfühlen kann. Und dann wieder 60, 70 oder auch wieder 40. Ich habe jetzt Zeit, mich so hin und her, zwischen meinen vielfältigen Erfahrungen und Lebenssituationen zu bewegen.“

 

Foto: Markus Althoff

Vorbei ist vorbei – nicht vorbei ist nicht vorbei: Dialogischer Salon am 20. 4. in Kleinmachnow

Am 20. April fand der dritte und vorerst letzte Dialogische Salon „Ich bin dann mal alt“ statt. Veranstaltungsort war diesmal die „Alte Schule“ in Kleinmachnow.

Auch bei diesem Dialogischen Salon war wieder spürbar: Es tut gut, in einer angenehmen, offenen Atmosphäre miteinander ins Gespräch zu kommen. Erlebbar wurde, dass sich Menschen, die sich zuvor nicht kannten, im Austausch näherkommen können. Erneut bildete die Lebens- und Beziehungsqualität im Alter den zentralen Bezugspunkt des Dialogs. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten den eigenen Wünschen und Bedürfnissen nachspüren, Befürchtungen und Ängste artikulieren, ohne sie zu zerreden. Es wurde zugehört.

„Ich weiß nicht, was ich gesagt habe, bevor ich die Antwort meines Gegenübers gehört habe.“ Das Zitat wird Paul Watzlawick zugeschrieben. Es unterstreicht, wie der Dialog zu einer erhellenden Erfahrung werden kann. Ein Dialog ist anders als die oftmals sehr beredte, immer wieder von Gehetztsein geprägte Alltagsrealität. Allzu oft fehlt es dieser an wirklicher Verständigung und Begegnung.

Möglich wurde die dreiteilige Veranstaltungsreihe – in Teltow, Stahnsdorf, Kleinmachnow – durch die produktive Zusammenarbeit zwischen der Kirchengemeinde Teltow, der Akademie 2. Lebenshälfte T-K-S und dem Schauspielduo Braun & Hanuschik. Auch in der Vorbereitung und Durchführung der Salons entfaltete der Dialog seine Kraft: Die Kooperation erwies sich als fruchtbar und auch persönlich bereichernd.

Im Dialog bleiben, das Erlebte auch im Alltäglichen fortführen, kultivieren und pflegen: am Ende jedes Salons stand dieses Bedürfnis bei vielen der Teilnehmenden spürbar im Raum. Noch gibt es keinen konkreten Plan für ein neues Dialog-Vorhaben; die Veranstaltenden fühlen sich durch die Erfahrungen jedoch ermutigt und bestärkt, gemeinsam über weitere Möglichkeiten nachzudenken, in T-K-S (Teltow-Kleinmachnow-Stahnsdorf) Räume für Dialog zu öffnen.

 

Wir trauern um Freeman Dhority, der am Silvestertag 2023 verstorben ist.
Mit Freeman verlieren wir einen Menschen, dem wir sehr viel verdanken. Er hat den Dialog, so wie wir ihn verstehen, nach Deutschland gebracht.
Bis 1995 war Freeman Dhority, Ph.D., Inhaber des Lehrstuhls für kritisches und kreatives Denken an der University of Massachusetts in Boston und Mitbegründer des Dialogue-Project am Massachusetts Institute of Technology (MIT). Er war Mitautor des Buches „Miteinander Denken. Das Geheimnis des Dialogs.“
In der Zeit, in der er in Deutschland wirkte, hat er zahlreiche Dialogprozessbegleiterinnen und Dialogprozessbegleiter ausgebildet.
Unvergessen bleiben uns auch die Dialogvertiefungsseminare mit dem Schwerpunkt „Personal Mastery“ in Schwerte Villigst, die er zusammen mit seiner Frau Steffi Dobkowitz geleitet hat.
Sein langjähriges Wirken hat dazu beigetragen, dass es in Deutschland inzwischen eine große „Dialogfamilie“ gibt.
Freemans menschliches Sein, geprägt von liebevoller Achtsamkeit, warmer Herzlichkeit, feinem Humor und lebensbejahender Freude werden uns immer in Erinnerung bleiben.
Danke, dass es dich gab.

Der Vorstand und Beirat von Im Dialog e.V.
im Namen von allen die ihn kannten

PS: Nutzt gerne die Kommentarfunktion als „Kondolenzbuch“!

Im September 2023 hat unser Verein 10 Jahre bestanden. Das haben wir, Vorstand und Beirat, zum Anlass genommen eine Jubiläumsbroschüre zu erstellen. Wir freuen uns sehr, dass sie nun, mit etwas Verspätung, fertig ist.

Jubiläumsbroschüre als PDF zum Download

Seit ich vor ein paar Jahren die erdfest-Initiative entdeckt habe, fühle ich mich mit dem Anliegen tief verbunden. In diesem Jahr möchte ich mich als Einzelperson beteiligen, mit einer Aktion, zu der ich alle Menschen einladen möchte. Im Erdfestzeitraum werde ich jeden Morgen zur selben Zeit für 15 Minuten in meinem Garten mit der Erde stehen. Dabei verbinde ich mich innerlich mit der Erde unter meinen Füßen und mit allen Menschen, die dies zur selben Zeit tun. Heilende Lieder und Gedanken wirken ihr Werk dabei.

Katharina Frass, Berlin

Termine: 16. bis 29. Juni, jeweils 7.30 bis 7.45 Uhr

Hier geht es zum Eintrag auf erdfest.org

Teilnehmer:innen der ALLE WETTER Ausbildung in Erkelenz 2023

Lasst uns Herzen malen in die Staubschicht auf unserem Bildungssystem! (Saskia Niechzial)

Am vergangenen Freitag endete die Ausbildung zur ALLE WETTER Prozessbegleiter:in in Erkelenz (Rheinland). Wunderbare Menschen aus Schule und Jugendhilfe arbeiteten im Rahmen des zehntägigen Zertifikatskurses an ihren dialogischen Fähigkeiten und vertieften Kompetenzen zum Umgang mit starken Emotionen, Konflikten, Mobbing usw.

Sie erlangten Sicherheit in der Umsetzung des ALLE-WETTER-Ansatzes mit Schulklassen, Wohngruppen und Teams. Ermutigten sich gegenseitig, in herausfordernden Situationen eine erkundende und empathische Haltung einzunehmen.

Die Rückmeldungen machen mich froh und zuversichtlich, weil sie einmal mehr den Willen bekunden, auch unter den Bedingungen angestaubter Strukturen persönliche Begegnung und Herzensmut zu wagen.

Wir warten nicht darauf, dass auf Ministeriumsebene irgendwann mal der dringend notwendige Wandel auf den Weg gebracht wird – wir fangen schon mal an und machen (nicht nur) Schulen zu einem freundlichen Ort!

https://www.allewetter.org/

#dialogischehaltung #gewaltfreiekommunikation
#lernlustjetzt #allewetterkreisgespräche #schuleimaufbruch #saskianiechzial 

Alle Informationen im PDF

„Mehr denn je braucht es heute das „Und“. Was ermöglicht das „Und“? Das Aushalten von Verschiedenem, Widersprüchlichem, Ungewohntem oder Fremden?“

Wir erleben nach wie vor eine herausfordernde Zeit mit vielleicht ungewohnten Erfahrungen und vielen Ungewissheiten. Dass es unterschiedliche Antworten auf die derzeitige Entwick-lung gibt, wurde auch im Vorbereitungskreis deutlich, aber gerade deshalb scheint es uns wichtig und sinnvoll, gemeinsam mit Präsenz, Offenheit und Voraussetzungslosigkeit, die Tage gemeinsam zu gestalten.

Der Sommerdialog lebt davon, dass ihr Lust habt, aktiv in einem dialogischen Setting zu ex-perimentieren und deswegen etwas anbieten wollt. Ihr seid herzlich eingeladen, die Gunst der Stunde dafür zu nutzen und das „Programm“ mitzugestalten mit Dialogen zu Themen, die euch bewegen und am Herzen liegen.
Wir freuen uns darüber sehr und bitten euch, uns eure Vorschläge mit einer kurzen Beschrei-bung zu schicken. Dann können wir einen offenen Vorschlag zum Ablauf der Tage machen.

Ein Vorschlag von uns ist es, unterschiedliche, auch parallel stattfindende Dialogformate zu ermöglichen (Dialog in der Natur, Dialog mit kreativen Medien u. a.). Daneben gibt es Raum für Begegnung, vielleicht Überraschendes, für gemeinsames Feiern und Musizieren.

Wir freuen uns auf euch!
Ganz herzliche Grüße
Jana Marek, Gisela Reinhardt, Johannes Schopp und Uta Nagel

Alle Informationen im PDF

Sobald ich Außenstehenden vom Dialogprozess berichte, stelle ich fest, wie schwer es ist, meine Begeisterung dafür mitzuteilen. Da sitzen zwanzig oder dreißig erwachsene Menschen in einem Stuhlkreis um eine gestaltete Mitte herum und, ja, was tun die dort eigentlich? Sie sitzen, denken nach, teilen das Eine oder Andere mit, gehen auf das Mitgeteilte ein, erzählen Neues ohne Bezug auf das Mitgeteilte, beschreiben Bilder und Vorstellungen, benennen Gefühle und manchmal zeigen sie diese auch. Dies geschieht alles recht gesittet, denn nur wer den Redestein, das Redeobjekt in Händen hält, berichtet. Alle anderen hören zu, sind bei dieser Person und begegnen dieser mit Zugewandtheit und Respekt, ja, sogar mit radikalem Respekt.

Warum tust du das, werde ich dann oft gefragt. Im Geiste vervollständige ich die Frage zu: „Warum tust du dir das an?“. Meist erzähle ich dann von meinen Eindrücken am Ende eines Dialogwochenendes. Ich spreche davon, erfüllt zu sein von der erlebten Vielfalt, der Vielfältigkeit der Beiträge, der sichtbar gewordenen Unterschiedlichkeit der anwesenden Personen, deren Blick auf „die“ Realität, die doch so unterschiedlich empfunden und wahrgenommen werden kann. Ich spreche davon, dass sich mir der Blick geweitet habe, dass es mir gelungen sei, aus meiner eigenen gedanklichen Enge heraus zu kommen. Ein Gefühl der Befreiung, der Entspannung und des Gelöstseins habe sich eingestellt am Ende. Befreit von Vorurteilen, entspannt durch die Gewissheit, dass nichts sein muss und gelöst von den Erwartungen und Vorannahmen, die mein tägliches Dasein begleiten.

Das erzähle ich und merke dann doch, es lässt sich nicht erzählen, was da im Dialog passiert. Wenn ich dann weiter mit Unverständnis konfrontiert werden, dann möchte ich sagen, das lässt sich nicht beschreiben, das muss man ausprobieren, erfahren. Oft sage ich es nicht, da ich niemanden missionieren möchte. Dialogprozesse zu führen und zu erfahren, ist für mich, als wenn ich durch einen Prozess des Einnordens und der Erdung geführt würde. All die Vorstellungen, das Gedankenkarussell, die fast wahnhaften Ideen von dem, was da Draußen ist, all das wird relativiert. Es kann so und auch anders sein, erfahre ich. Es kann sowohl so und auch anders sein. Beides, auch wenn es gegensätzlich ist, ist möglich. Deine Anschauung der Welt und meine möglicherweise konträr andere dürfen sein. Ich darf sein. Auch du.

Dies sind Erfahrungen, die ich manches Mal machen durfte in den vielen Dialogprozessen, die ich schon miterlebte. Vielleicht resultiert daraus mein Anspruch an solche Veranstaltungen. Lasst uns erleben, was uns unterscheidet und lasst uns erfahren, dass wir alle miteinander verbunden sind. Trotz aller Unterschiede. Lasst uns in einem geschützten Rahmen ausprobieren, was möglich ist. Wie es gelingt, sich zu zeigen in aller Verletztheit (oder Verletzlichkeit?), in allem Unverständnis, und auch in aller Wut und Traurigkeit. Kein Urteilen zwischen Richtig und Falsch. Die eigenen Vorurteile und Annahmen erkennen und für die Dauer des Dialogprozesses außer Kraft setzen. Das hat bei mir zur Auswirkung, was ich oben beschrieben habe, es entspannt mich, öffnet neue Möglichkeiten für meinen Blick auf die Welt und die Anderen.

Leider gibt es Dialogprozesse, die anders sind. Darin empfinde ich Unbehagen, fühle mich eingegrenzt durch ein unbestimmtes Gefühl einer „hidden agenda“. Allein schon die Aussage, man möge doch den Prozess im Auge behalten, diesen bei den eigenen Aussagen und Mitteilungen mitberücksichtigen, lässt mich aufhorchen. Nicht nur das, es macht mich misstrauisch. Ging es nicht darum, sich so zu zeigen, wie man gerade da ist, wie man sich im Moment fühlt, was man im Moment mitteilen möchte? Wie kann dies geschehen, wenn ein irgendwie gearteter Prozess seine Zustimmung verlangt? Damit befinde ich mich sofort wieder dort, wo ich herkomme: In der mir bekannten und mit Vorschriften oder Regeln versehenen Umwelt. Tu dies nicht, tu jenes nicht, sei so oder so. Dafür muss ich nicht an einem Dialogprozess teilhaben, das habe ich außerhalb desselben schon genug.

Was mir auch ab und zu auffällt, während ich im Dialog sitze und mich und die anderen beobachte, ist, dass gerne über etwas gesprochen wird, statt von sich. Da wird Bezug genommen auf etwas, was man gelesen hatte, auf etwas, was man gehört hatte und dann wird dies als Thema in den Raum getragen. Wo ist die berichtende Person derweil? Was geht in dieser vor, wenn sie berichtet, was hat sie dazu bewegt, eben diesen Teil der Wirklichkeit auszuwählen und den anderen vorzustellen? Es gibt sie nicht umsonst, die Kernfähigkeiten im Dialog. Die keine Regeln darstellen sollen, die als Leitlinie benützt werden können, um das eigene „Personal Mastery“ zu betreiben. Lass die Wurzeln dran, lautet eine. Warum sage ich jetzt, hier, was ich berichte? Es geschieht viel zu selten in meiner Erinnerung. Manchmal habe ich den Eindruck es geht mehr um die wohl gesetzte Sprache, um die Mitteilung dessen, was man glaubt zu wissen. Vielleicht wäre es nötig, solche Wahrnehmung zur Sprache zu bringen. Ganz im Sinne der anderen Kernfähigkeit, dem produktiven Plädieren. Warum sagst du dies, was du eben gesagt hast? Welche Annahmen, Bewertungen, Vorurteile und Beobachtungen leiten dich im Moment?

Ich möchte es gerne verstehen. Ich möchte erkennen, was dich umtreibt zu dieser oder einer anderen Äußerung. Ich möchte von dir lernen. Was auch heißt, über dich lernen.

Wenn ich mich dabei ertappe, dass mir dies nicht gelingt, dann frage ich mich, was mich wohl hindert. Warum frage ich nicht nach den Wurzeln? Warum teile ich nicht mit, dass mir etwas unverständlich ist? Warum teile ich meine Gereiztheit nicht mit, wenn ich mal wieder glaube einer Diskussionsrunde beizuwohnen? Fehlende Sicherheit? Keine Gewissheit, dass in diesem Kreis ausgesprochen werden darf, was sich zeigen will? Manchmal habe ich den Eindruck, wir spielen Dialog, weil wir die Spielregeln kennen und tun so, als erlebten wir einen Dialogprozess. Manchmal ist es wieder ganz anders und dieser soeben geäußerte Gedanke kommt mir gar nicht in den Sinn, weil es ein anderes Erleben gab. Ich vermute, dass dieses immer dann möglich wird, wenn wir aufhören uns zu verstellen. Wenn es uns gelingt, uns zu zeigen, so, wie wir im Moment da sind.

Auf dem Dialog-Forum in Hannover hatten Kerstin und ich einen generativen Dialog initiiert und begleitet. Am Ende gab es Applaus. Das machte mich sehr nachdenklich. Was müssen die Anwesenden bisher erlebt haben, dass sie jetzt glauben, den Dialogprozess so wie er stattfand mit Beifall zu versehen? Ich hatte dies noch nie erlebt und es beunruhigt mich weiterhin.

Verletzt und majestätisch
Wir sehen auf einen Baum, der durch Sturm und Trockenheit gezeichnet ist. Er ist wie ein Mahnmal: Verletzt und majestätisch.
Ist er darin ein Prophet für das Leben, wie es wirklich ist? Darum soll es an diesem dialogisch gestalteten Abend gehen.
Der Dialog lebt von empathischem Zuhören und sich Einlassen. Bewertungen fallen weg. Freiräume für schöpferische Gedanken und neue Perspektiven entstehen.
Der Abend findet im Garten und anliegendem Gehölz statt. Dabei gibt es ein kleines Feuer.

Das Fest findet am Freitag, den 17. Juni 2022 von 18:00 bis 21:00 Uhr statt.
Wir bitten euch um eine Anmeldung.

Ulrike und Tom Laengner
Baroper Str. 257
44227 Dortmund
Telefon: 0176 621 859 29
E-Mail: laengner@dokom.net

https://erdfest.org/de/dialog-ev-dortmund